In Zeiten von Corona spielen Ängste eine zunehmende Rolle. Es trifft alle Schichten unserer Gesellschaft, ganz gleich welches Einkommen jemand hat. Vor „Corona“ scheinen sich alle auf einer Ebene zu bewegen. Das hat positive Begleiterscheinungen: Wir rücken wieder mehr zusammen, es werden Kontakte intensiviert, wir sehen manche Dinge unter einem anderen Blickwinkel, Auch wird der Blick fokussierter und viele reflektieren, was wir alle als scheinbar „normal“ bezeichnen.
Normal ist gar nichts. Wir haben nur ein Leben in Strukturen, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Jeder von uns als ein Teil des Systems hat auch seinen Anteil an dem Ist-Zustand. Ob es unser Verhalten im Privat- und Berufsleben ist, unser Einkaufs- und Konsumverhalten, unsere Reisegewohnheiten o.ä.
Jetzt erscheint unsere „Normalität“ in einem völlig anderen Licht, und es müssen für die aktuellen Aufgaben neue Lösungen gefunden werden. Da wir eine derartige Situation zumindest seit vielen Jahrzehnten noch nicht hatten, erzeugt das bei vielen von uns Ängste. Jeder wird mit seinen eigenen Urängsten konfrontiert, und das löst mitunter auch emotionalen „Stress“ aus.
Hinzu kommt in der heutigen Zeit die Macht der Medien. Nicht nur die unzähligen Printmedien, auch zahlreiche TV-Sendern versorgen uns geradezu mit einer Flut von Bildern nur zu diesem einem Pandemie-Thema. Wie wir wissen: ein Bild sagt mehr wie 1000 Worte. Wie wahr!
Unser Gehirn und Nervensystem hat sich in den vergangenen 300 Millionen Jahren im Laufe der Evolution des Menschen stetig weiter entwickelt. Im Reptilienzeitalter haben wir auf Ängste und Stress im wesentlichen drei Möglichkeiten der Reaktion gehabt: 1. „Kampf“, 2. „Flucht“ oder 3. „Starre“. Dieses Reaktionsmuster ist heute noch in unserem „Hirnstamm“ angelegt.
Millionen Jahre später entwickelten wir uns dann zu Säugetieren, die uns heutigen Menschen von der Hirnentwicklung schon ähnlicher waren. Das Nervensystem entwickelte das uns heute bekannte „Zwischenhirn“ mit der Fähigkeit, auch Gefühle, triebhaftes Verhalten und Gedächtnis zu entwickeln. Diese Fähigkeiten führten zu einer besseren Überlebensfähigkeit.
Vor 200.000 Jahren entwickelte sich das „Großhirn“ mit der Fähigkeit komplexer Denkvorgänge, die dem willentlichen Einfluss unterliegen. Während der „Hirnstamm“ im Reptilienzeitalter nicht vom eigenen Willen beeinflussbar war, können wir unsere Denkvorgänge im Großhirn willentlich beeinflussen.
Jeder geht mit seinen Ängsten im Stress anders um. Das liegt mitunter auch daran, welcher „Hirnanteil“ wie stark reagiert und „trainiert“ ist. Entweder reagieren wir mit „Angriff-Flucht-Verhalten“ aus dem Hirnstamm, sehr „emotional“ aus dem Zwischenhirn oder überlegt über den Neocortex des Großhirns.
Diese Hirnareale stehen miteinander in Beziehung und haben auch untereinander Stress. Denn das, was der „Hirnstamm“ seit 300 Mill. Jahren kennt und als „sicher glaubt“ (Angriff-Flucht-Starre), versucht das „Großhirn“ in seiner differenzierten Denkweise völlig anders zu lösen. Diese „neuen innovativen Ansätze“ des Großhirns (das „Baby des Nervensystems“) erscheinen den „alteingesessenen“ Hirnstamm/Zwischenhirn geradezu als suspekt.
Damit haben wir nicht nur Stress mit der aktuellen „Corona-Thematik“, sondern auch mit mitunter mit uns selbst. Dieser Stress in Summe hat Einfluss auf unser Immunsystem, unser Abwehrsystem im Körper.
Unsere Psyche kommuniziert ständig über das Nervensystem mit unserem Immunsystem, was inzwischen alles wissenschaftlich erforscht ist. So wie emotionale Bilder (positive wie negative), haben auch Ärger und Ängste direkten Einfluss auf die Produktion der Immunbotenstoffe und die zelluläre Abwehr. Egal ob Viren, Bakterien, Schadstoffe oder seelischer Stress: unser Immunsystem reagiert auf körperliche und psychische Einflüsse gleichermaßen.
Diese Stress- und Angst-Faktoren führen zudem zu einer Ausschüttung von Hormonen wie z.B. dem körpereigenen Cortisol, Adrenalin oder Noradrenalin. Die Folgen sind veränderter Blutdruck, schlechte Verdauung, beeinträchtigte Hirnleistung, Veränderungen von Zucker, Fett und Eiweißen im Blut.
Psychischer Dauerstress und Ängste führt zu einem reduzierten Immunsystem mit zunehmender Erschöpfung und Verdauungsbeschwerden. Professionelle Chiropraktik arbeitet direkt am Nervensystem und kann zur Stärkung des Immunsystems einen großen Anteil beitragen.