Vor vier Wochen kam eine junge Mutter mit ihrer Tochter, 7 Monate jung, ganz in Sorge in meine Praxis. Das Kind litt seit dem 3. Lebensmonat unter einer starken Neurodermitis. Die Schübe beginnen meist mit leichten Rötungen und plötzlich schuppenden Hautpartien. Der bei  Neurodermitis-Kindern typische Juckreiz nimmt immer wieder stark zu, auch in schubfreien Phasen. Oft werden die Schübe in der Nacht stärker, weshalb das Kind vor Schmerzen stark schreien lässt. Eine sehr belastende Situation für die betroffenen Kinder, aber auch für die ganze Familie!

Was tun?

Die besorgte Mutter hatte bisher viel unternommen, auch wurde sie von einer mir bekannten, ausgezeichneten und sehr engagierten Apothekerin in Oberösterreich betreut. Diese war es dann auch, die der Mutter geraten hat meine Praxis in Laufen / Salzach ergänzend zu konsultieren.

Immer wenn ich Patienten von so erfahrenen Fachleuten „überwiesen“ bekomme, werde ich innerlich sehr „hellhörig“, denn ich weiß um deren Kompetenz. Es gilt dann die berühmte Suche nach der „Nadel im Heuhaufen“. Aber nicht immer sind es fachliche „Spitzfindigkeiten“, vielmehr grundlegende Dinge, denen man im Praxisalltag zeitweise zu wenig Beachtung schenkt.

Ernährung und Neurodermitis

So heißt es z.B. selbst bei „Dr. GOOGLE“ zum Thema Ernährung:

„Welche Milch bei Neurodermitis?

Kuhmilch und Kuhmilchprodukte haben ein hohes allergenes Potential und sollten daher von Neurodermitis Patienten tendenziell gemieden werden. Besser kann die Milch von Ziege, Schaf oder Stute vertragen werden, oder auch ausgewählte Pflanzenmilch als Alternative.“

Von meinem beruflichen Lehrmeister Dr. med. Konrad Werthmann, Kinderfacharzt aus Salzburg, lernte ich bereits vor 30 Jahren um die große Problematik der KUHmilch in der Ernährung bei Erkrankungen wie zB der Neurodermitis, wenn das Kind bereits in den ersten Lebensmonaten eine „enterale Allergie“ hat. Dieses Wissen kann man selbst in den Suchmaschinen nachlesen und hat in der heutigen Zeit eine noch größeren Stellenwert erlangt, wie noch vor 30 Jahren.

Muttermilch?

Was aber tun, wenn das Kind keine „Milchflascherl“ (= Fremdeiweiß) bekommt und von der Mutter gestillt wird (= körpereigenes Eiweiß), was für die Bildung eines guten Immunsystems sehr wichtig ist (je länger Kinder gestillt werden, desto besser beugt man Allergien vor)?

Dies ist oft die entscheidende Schnittstelle des Übels: die Eltern wiegen sich in Sicherheit alles „richtig“ zu machen (Kind bekommt zB keine Milch bei einer enteralen Allergie), die Nahrungszufuhr über die Muttermilch ist sehr gut und gewährleistet.

Jetzt geht es einzig um die Frage: wie ernährt sich die Mutter und konsumiert diese Milchprodukte?

Wenn diese Frage mit „ja“ beantwortet werden kann (sehr häufig ist das der Fall), dann hat das Säugling über die Muttermilch täglich seinen Kontakt mit dem Allergen, mit dem das Immunsystem überfordert ist.

Wo ist der Fokus?

So war es auch im Fall meiner kleinen 7 Monate jungen Patientin und in der Karteikarte stand dann schnell der Vermerk: „Empfehlung: Milchkarenz der Mutter“. Der Fokus richtete sich auf die bemühte Mutter!

Darüber hinaus habe ich dann für die junge Patientin eine isopathische Rezeptur verordnet (Einreibungen über die Haut), die regulierend auf das Milieu der Dünndarm-Schleimhaut einwirkt.

Gestern bekam ich dann über eine GOOGLE Rezension eine Nachricht der Eltern, die mein Herz sehr berührte und das schönste Geschenk unserer Arbeit ist:

Meine Frau war mit unserer Tochter, die an Neurodermitis leidet, mithilfe eines Tipps bei … Berndt. Seit dem Besuch bzw. mit der empfohlenen Behandlung hatte unsere Tochter keinen Schub mehr ! Unglaublich .. aber wahr. Wir sind Ihnen sehr sehr dankbar! Gott sei Dank gibt es noch Mediziner wie Sie! Ein großes Dankeschön nochmals !!“

Bilder (5): Pixabay